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| projekte:dukasw [25.07.2016 12:50] – interfisch | projekte:dukasw [05.08.2022 22:51] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
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| ====== Anleitung: Schwarzweissabzüge in der Dunkelkammer====== | ====== Anleitung: Schwarzweissabzüge in der Dunkelkammer====== | ||
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| + | ===== Vorwort ===== | ||
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| + | Diese Anleitung soll den Ablauf vom Negativ zum fertigen Abzug verdeutlichen. | ||
| + | Manche der Geräte wurden dem Treff gespendet, anderes, vorallem die Chemie gehört jemandem. | ||
| + | Die Verwendung der Geräte darf daher nur nach Absprache und im Zusammensein mit einem der folgenden Verantwortlichen geschehen. Bei Interesse: Mailingliste, | ||
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| ===== Vorbereitung ===== | ===== Vorbereitung ===== | ||
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| ===== Gradationsfilter ===== | ===== Gradationsfilter ===== | ||
| - | Bei der verwendung von Multigrade Papier wird in den oberen Schacht der entsprechende Filter eingelegt. Eine Gradation von 0 entspricht einem sehr geringen Kontrast, eine hohe Gradation einem starken Kontrast. Ein guter Anfang ist z.B. Gradation 3. Der hier verwendete Kaiser System-V VCP6001 ist ein Farbmischkopf. Hier sind zunächst alle Farbmischer (oben) auf 0 zu drehen. Anstatt von Farbfiltern kann der Farbmischer bei Schwarzweiss für die Gradationseinstellung verwendet werden. Hierzu einfach in dessen Anleitung nachlesen. | + | Bei der verwendung von Multigrade Papier wird in den oberen Schacht der entsprechende Filter eingelegt. Eine Gradation von 00 entspricht einem sehr geringen Kontrast, eine hohe Gradation einem starken Kontrast. Ein guter Anfang ist z.B. Gradation 3. Der hier verwendete Kaiser System-V VCP6001 ist ein Farbmischkopf. Hier sind zunächst alle Farbmischer (oben) auf 0 zu drehen. Anstatt von Farbfiltern kann der Farbmischer bei Schwarzweiss für die Gradationseinstellung verwendet werden. Hierzu einfach in dessen Anleitung nachlesen. |
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| ===== Teststreifen Entwickeln ===== | ===== Teststreifen Entwickeln ===== | ||
| - | Der Streifen kann nun in das Entwicklerbad gelegt werden. Mit der ??Zange?? wird das Papier möglichst Zeitnah heruntergedrückt, | + | Der Streifen kann nun in das Entwicklerbad gelegt werden. Mit der Zange wird das Papier möglichst Zeitnah heruntergedrückt, |
| Nach meist 20 Sekunden sollte das Bild vollständig ausentwickelt sein, kann aber bis zu einer Minute im Entwickler bleiben. | Nach meist 20 Sekunden sollte das Bild vollständig ausentwickelt sein, kann aber bis zu einer Minute im Entwickler bleiben. | ||
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| Danach packt man es an einem Ende mit der Zange, lässt es etwas abtropfen und lässt es in das Stoppbad fallen. Die Zange vom Entwickler sollte dabei nicht die anderen Chemiekalien berühren, jedes Bad hat also seine zugehörige Zange. | Danach packt man es an einem Ende mit der Zange, lässt es etwas abtropfen und lässt es in das Stoppbad fallen. Die Zange vom Entwickler sollte dabei nicht die anderen Chemiekalien berühren, jedes Bad hat also seine zugehörige Zange. | ||
| - | Nach etwa einer Minute im Stoppbad kommt das Papier ins Fixierbad. Nachdem es dort vollständig bedeckt ein paar Sekunden lag ist es nicht mehr Lichtempfindlich. Nachdem sichergestellt ist, dass kein Papier mehr offen rumliegt kann das Licht eingeschaltet werden. | + | Nach etwa einer Minute im Stoppbad kommt das Papier ins Fixierbad. Nachdem es dort vollständig bedeckt ein paar Sekunden lag ist es nicht mehr Lichtempfindlich. Nachdem sichergestellt ist, dass kein Papier mehr offen rumliegt kann das Licht eingeschaltet |
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| + | ===== Teststreifen 1 ===== | ||
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| + | Nach einer Minute sollten die übrigen Chemiekalien vom Papier abgewaschen sein und der Teststreifen kann begutachtet werden. | ||
| + | Bei genauerem Hinsehen sind die Übergänge der einzelnen Belichtungsstufen zu sehen. | ||
| + | Hier von rechts nach links: 3, 6, 9, 12, 15, 18 und 21 Sekunden (Bei Blende 8 und Gradation 3). | ||
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| + | Es fällt auf: Selbst die längste Belichtungszeit ist noch etwas zu hell. Da Helligkeit logarithmisch wahrgenommen wird ist der Helligkeitsunterschied von 18 auf 21 Sekunden nicht so stark wie von 3 auf 6. | ||
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| + | ===== Teststreifen 2 ===== | ||
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| + | Also noch ein Teststreifen, | ||
| + | Dafür kann entweder die Blende am Objektiv ein F-Stop weiter aufgedreht werden oder die Belichtungszeit verdoppelt werden. Da die Blende hier schon mit F8 recht weit offen war wurde die Belichtungszeit am Timer auf 6 Sekunden gestellt und das Belichten und Entwickeln wie oben beschrieben wiederholt. | ||
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| + | Nachfolgend das Resultat von 6 Sekunden Schritten, F8 und Gradation 3. | ||
| + | Im Bereich von 24 Sekunden passt die Helligkeit schonmal ganz gut, jedoch könnte das Bild etwas mehr Kontrast vertragen. | ||
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| + | ===== Teststreifen 3: Mehr Kontrast ===== | ||
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| + | Wie weiter oben erläutert bestimmt die Gradationsstufe den Kontrast. Bei Multigradepapier lässt sich dieser über Filter von 00 bis 5 anpassen. Da der Kontrast bei Gradation 3 zu gering war, kann auf 3.5 oder 4 gegangen werden. Ich entschied mich für einen weiteren Teststreifen mit Gradation 4. | ||
| + | Bei dem Übergang von Gradation 3 1/2 auf 4 muss die Belichtung um eine Stufe angepasst werden. Also eine Blende weiter offen oder doppelte Belichtungszeit. | ||
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| + | Hier das Ergebniss mit Gradation 4, F8 und 12 Sekunden Schritten. | ||
| + | Bei 36 Sekunden (der 3. Abschnitt von rechts) war ich mit Kontrast und Helligkeit soweit zufrieden. | ||
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| + | ===== Vollständiges Bild abziehen===== | ||
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| + | Sind die Einstellungen gefunden wird der Timer fest auf die ermittelte Zeit eingestellt. | ||
| + | Das Fotopapier kann nun bei vorgeschobenem Rotfilter auf dem Tisch ausgerichtet werden. Meist wölbt sich das Papier in der Mitte nach oben. Etwas Wasser auf der Unterseite hilft, das Papier plan zu halten. | ||
| + | Sobald das Papier flach und korrekt ausgerichtet auf dem Vergrößerungstisch liegt: Lampe aus, Filter weg, Timer starten. | ||
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| + | Anschließend, | ||
| + | Danach eine Minute Stoppbad und ebenfalls eine Minute Fixieren. | ||
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| + | ===== Resultat ===== | ||
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| + | Nachdem der fertige Abzug einige Minuten im Wasserbad lag kann er mit Holzklammern zum Trocknen aufgehangen werden. | ||
| + | Das Foto wurde übrigens im Landschaftspark Duisburg gemacht und zeigt die Wasserkühlung eines alten Hochofens. | ||
| + | Film war ein Ilford HP5+ bei ISO 400 (Box Speed) entwickelt in Iford ID11 1+1 20°C für 13 Minuten. | ||
| + | Das hier gezeigte digitale Abbild entspricht übrigens nicht annähernd der Qualität des physikalischen Abzugs. | ||
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